Mustererkennung des Gehirns

Das hier ist schon mein vierter Beitrag zum Thema Gehirn und Synästhesie. Danke fürs Lesen 😄

Der Mensch ist unglaublich gut darin Muster und Regelmäßigkeiten zu sehen. Es war ein Überlebensvorteil möglichst schnell komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Es war wichtig schnell Gesichter, Tiere und Formen zu erkennen und einschätzen zu können. Unser Gehirn versucht Dinge intuitiv einzuordnen, damit wir Vorhersagen für die Zukunft machen können und schneller reagieren können.

Manchmal übertreibt es unser Gehirn dabei und sieht Zusammenhänge, die gar nicht existieren. Dann sehen wir in Astlöchern Hundegesichter oder den Mann im Mond. Oder es sieht Muster und Regelmäßigkeiten, die zwar interessant und richtig sind, uns aber überhaupt nicht weiterhelfen. Häufig empfinden wir solche Regelmäßigkeiten als ästhetisch. Deswegen mögen wir orientalische Muster, Schneckenhäuser und Jahresringe von Baumstammscheiben. Wir gucken uns gerne Sternzeichen am Nachthimmel an und wünschen uns eine tiefere Bedeutung.

Mein Gehirn sieht Zusammenhänge zwischen Buchstaben und Farben. Wozu? Keine Ahnung. Hilft mir das weiter? Meist nicht, aber es ist hübsch.
Warum ist mein A gelb? Warum nicht eine andere Farbe? Ich kann nicht sagen, warum mein Gehirn sich ausgerechnet für diese Farbe entschieden hat. Irgendeinen Grund wird es gehabt haben. Irgendein Muster wird es im System gesehen haben. Aber ich kann ein paar Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten bei den Farben erkennen, auch wenn ich die Gründe dafür nicht kenne.

Meine Vokale (A, E, O, I) sind fast alle sehr strahlend und dominant in reinen Farben. (Außer warum auch immer das dunkelrotbraune U.) Die zischenden Konsonanten (S, ß, Z, C) sind alle verschiedene Gelbtöne. Fast alle harten und weichen Konsonanten (T, D, P, B, G, K, M, N, F, V) sind Blau, Lila oder Grün.

2, 4 und 8 sind Gelb-Grüntöne (2er Vielfache) 3, 6 und 9 sind Rottöne (3er Reihe) Die 0 als Zahl mit ganz besonderer Bedeutung hat die besondere Farbe Transparent weißlich.

Das E und die 3 haben den gleichen Rotton. Als Grundschulkind habe ich lange Zeit die 3 falschrum geschrieben wie ein E und andersherum. Sieht sich ja auch sehr ähnlich.

Neue fremde Schriftzeichen wie zb die japanische Silbenschrift Hiragana färben sich in den passenden Farben ein, wenn ich die Schrift richtig verinnerlicht habe. Zb das japanische Silbenzeichen für „Ka“ wird dann grün, so wie das lateinische „K“.

Bei gespiegelter Schrift zB von drinnen im Café oder in einem Spiegel färben sich die Buchstaben ganz „normal“ ein. Deswegen kann ich ungewöhnlich schnell und mühelos Spiegelschrift lesen. Konnte ich übrigens bereits kurz nachdem ich lesen gelernt habe, weiß ich von meiner Mutter. Auf dem Kopf stehende Schrift ist ebenfalls normal bunt und daher einfach zu lesen.

Vielleicht habt ihr ja auch noch ein paar witzige Beispiele, wo ihr Muster oder Zusammenhänge seht, die eigentlich keinen Sinn machen oder total unnütz sind 😄

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