Gleichberechtigung in modernen Büchern und Filmen

Seit mir das Thema Emanzipation und Gleichberechtigung von Frauen bewusster geworden ist, gefallen mir viele alte Lieblingsbücher und -filme nicht mehr so gut. Selbst bei Geschichten, wo ich früher dachte, dass die Frauen dort gleichberechtigt sind, sind es eben nicht komplett, wenn man es sich näher anguckt.

Ich wünschte, es gäbe mehr Geschichten, wo die Frauen stark, selbstbewusst und weltverändernd dargestellt werden. 

Wo die Frauen nicht klischeehaft schön, lieb, fürsorglich, umsichtig sind, allen gefallen wollen und es allen recht machen wollen, ungerechterweise viel mehr Arbeit stemmen, die langweilige Arbeit machen, in der Hierachie immer unten stehen, hilflos sind und gerettet werden müssen und abhängig sind von irgendwelchen Männern. Meistens Männer, die mit blödsinnigen Aktionen durchkommen, welche die klugen, aber nicht nachtragenden Frauen ihnen immer wieder durchgehen lassen.

Ich wünsche mir mehr Filme und Bücher, wo das mit der Emanzipation keine Rolle mehr spielt, weil die Frauen bereits gleichberechtigt sind. Wo die Geschichte einfach von einer tollen Frau in einer interessanten Welt handelt. So wie das bei Geschichten über Männer ja auch funktioniert.

Stattdessen werden Frauen in vielen Filmen und Büchern gezeigt, wie sie von in der Hierachie über ihnen stehenden Mannern mies und sexistisch behandelt werden. Die Umgebung guckt meistens weg und toleriert oder fördert sogar das miese Verhalten.
In modernen Geschichten wird wenigstens der Moralfinger darauf gehalten und gezeigt, dass das ja ein doofes Verhalten ist. Trotzdem würde ich mir mehr Geschichten wünschen, wo die Emanzipation und Gleichberechtigung schon ein Stück weiter ist. Wo die Frau mit wirklich interessanten Sachen zu kämpfen hat und nicht einfach nur mit sexistischen Problemen und Vorurteilen. Wo die Frau mehr ist als nur ein unterdrücktes Wesen.

Beispiele:
Standardgeschichte für die moderne Karrierefrau: Mieser sexistischer Chef. Die Kollegen gucken weg und die Frau muss sich alleine rauskämpfen und schafft es häufig nicht einmal. Die Frau strengt sich besonders stark an, um darüber positiv aufzufallen und zu gefallen, damit sie dadurch wenigstens Karriere machen kann.

Geschichten, wo Männer die Hauptrolle spielen, haben eigentlich immer einen männlichen Chef, aber keinen weiblichen. Auf allen hohen Hierarchieebenen befinden sich nur Männer.

In Geschichten, wo eine Frau die Hauptrolle spielt, darf auch mal eine Frau die Chefin sein. Dann ist diese Chefin aber meistens alleinstehend, bissig und absolut nicht erstrebenswert (zb die Chefin bei der Teufel trägt Prada).

Frauen in sowohl Büchern als auch Filmen sind fast immer sehr attraktiv und jung. Männer dürfen auch alt, hässlich sein und haben häufig interessant gebogene Nasen.

In Geschichten über Magie ist ein Schulleiter eigentlich immer männlich. Genauso wie der weise Mensch, zu dem alle aufschauen (Dumbledore, Gandalf, etc), auch eigentlich immer männlich ist.

Sowohl die meisten Hauptcharaktere als auch Nebenrollen sind männlich besetzt (siehe Harry Potter). Selbst in den wenigen Büchern wo die Hauptrolle weiblich ist (siehe zb Tribute von Panem).

Auch die Bösewichte sind fast immer männlich. Als ob Frauen nicht auch mal was anderes als fürsorglich, lieb oder zickig oder nervig sein können. Als könnten Frauen nicht auch ausgeklügelte bösartige Pläne ausführen (Voldemort, Hannibal Lecter, …).

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