Warum kann ich nicht einfach ein Bild malen ohne dabei die ganze Zeit an das vielleicht schlechte Endergebnis zu denken – Weswegen ich meist gar nicht erst anfange zu malen.
Warum kann ich nicht einfach Klavier spielen ohne daran zu denken, dass die beiden Bekannten ja soviel besser spielen – Weswegen ich fast nie spiele.
Ich wundere mich manchmal selber über mich, wie schnell ich mich nach meiner Leistung bewerte, statt einfach zu genießen und mich zu erfreuen was ich gerade so mache. Mein Baby ist mein großes Vorbild und ich wünschte, ich könnte so offen sein wie sie.
Neulich ist mir mal wieder bewusst geworden, woher mein Leistungsdenken unter anderem kommt. Natürlich wie immer – aus meiner eigenen Kindheit.
Wenn ich manchen Menschen erzähle, was die Kleine so Süßes macht und woran sie derzeit so Freude hat, gehen sie kaum darauf ein. Sie interessiert sich eher dafür, ob die Kleine schon isst, ihre motorischen Meilensteine und was sie eben alles schon kann und nicht kann. Hauptsache sie entwickelt sich gut.
Dabei ist mir einfach nur wichtig, dass sie Freude an ihrem Leben hat. Was hilft es, alles gut zu können, wenn es keinen Spaß macht? Ich liebe es, die noch völlig unbeeinflusste Freude meiner Tochter zu sehen.
Sie steckt sich die Heidelbeeren so genüßlich in den Mund und macht mmmh, dass mir das Herz schmilzt.
Sie flippt bei großen Bilderbüchern total freudig aus und versucht mit soviel Ausdauer sie zu öffnen und schafft es doch so selten. Es freut mich zu sehen, wieviel Freude sie daran hat, trotz der vielen Fehlversuche.
Mein Baby lacht so süß, wenn sie mich unter der Bettdecke entdeckt.
Natürlich freue ich mich, wenn sie was Neues schafft, aber ich freue mich noch mehr, weil sie sich eben so freut und wir uns zusammen freuen können. Ich hoffe, ich kann mir die nächsten Jahre noch eine Scheibe von ihr abschneiden und das Leben noch mehr genießen 😊
Woher habt ihr euer Leistungsdenken? Und wie wird man das los? 😂